23. Feb
2023
19:00
David Lynch hat seine Filme einmal „kubistisch“ genannt. Man kann darunter verstehen, dass die Elemente einer Komposition zugleich aus verschiedenen Perspektiven und in verschiedenen Abbildungsmaßstäben arrangiert sind. Was den Film anbelangt, kann man sagen: Man sieht, hört und „versteht“ immer mehrfach und daher auch widersprüchlich. Die Musik oder weiter gefasst „das Musikalische“ gehören in Lynchs Filmen zu solch einer „kubistischen“ Wahrnehmung, es lässt Handlungen, Räumlichkeiten, Bedeutungen noch einmal mehrfach wahrnehmen. Performance-Musik, Begleitmusik, Sound-Design und „reales“ Geräusch verhalten sich zueinander wie Bilder oder Handlungen, die jeweils andere Bedeutungen haben, je nachdem aus welchem Blickwinkel man sie betrachtet. Das ist manchmal anstrengend, manchmal verstörend und immer auf die Lynch-Weise betörend schön.
Anlässlich des Vortrags zeigen wir den Film
Inland Empire
USA/F/PL 2006 | 179 Min. | OV | R. David Lynch mit Laura Dern, Harry Dean Stanton, Justin Theroux
Nikki Grace, eine ehemals gefeierte Schauspielerin, wird für die Hauptrolle im neuen Film von Regisseur Kingsley Stewart engagiert. Kurz vor Beginn der Dreharbeiten erfahren sie und ihr Co-Star Devon Berk, dass der Film ein Remake ist: Er wurde vor einigen Jahren schon einmal gedreht, allerdings nie fertiggestellt, weil die beiden Hauptdarsteller vor Beendigung der Dreharbeiten zu Tode kamen. Immer mehr Rätsel umgeben Nikki, während sie in die Rolle von Susan Blue schlüpft und Fiktion und Realität, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft miteinander zu verschmelzen beginnen.
In Kooperation mit Sonische Interferenzen e.V.
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