Filmfriend Juni 2022
Filme im Juni
kuratiert von Stephan Macháč
Stephan Macháč ist Künstler und Koordinierungsbeauftragter für Fotografie der Landeshauptstadt Düsseldorf. Er hat an der HfG Karlsruhe Medienkunst studiert und seinen Abschluss als Meisterschüler der Klasse Visual Culture Studies von Katharina Sieverding an der Universität der Künste Berlin gemacht. Er kommt aus der aktiven Praxis der Fotografie und Kunst und hat zahlreiche spartenübergreifende Projekte wie das „Studio for Artistic Research“ initiiert und organisiert. Er ist Mitbegründer der Kunstkommission Düsseldorf und war Theaterleiter der Black Box im Filmmuseum und des Bambi Filmstudio.
Klitschko
DE 2011 | 117 Min. | R: Sebastian Dehnhardt
Der mitreißende Kinofilm erzählt die faszinierende Geschichte der berühmtesten Boxbrüder der Welt: von der vom sozialistischen Drill geprägten Kindheit in der Ukraine, über die ersten Erfolge als Amateure, den Umzug nach Deutschland, bis zum Aufstieg zu internationalen Superstars des Boxsports, die kurz davor stehen, die Weltmeistertitel von fünf Boxverbänden zu halten. Dabei werden auch Niederlagen und Rückschläge, der steinige Weg zur Spitze, die verzweifelten Karrieretiefs und triumphalen Comebacks sowie die Konflikte zwischen den Brüdern nicht ausgespart.
David Hockney – Joiner Photographs
GB 1983 | 50 Min. | R: Don Featherstone
David Hockney schuf ‚Joiner‘ Fotografien – Montagen von Drucken, die Motive aus verschiedenen Winkeln und zu unterschiedlichen Zeiten zeigen. Gefilmt in seinem Haus in Los Angeles, wird Hockney beobachtet, eines dieser Fotostücke zu schaffen, von der ersten Idee bis zum letzten Schliff. Er spricht über sein Interesse an der Fotografie und ihre Wirkung auf seine Bilder.
Panzerkreuzer Potemkin
UdSSR 1925 | 69 Min. | R: Sergej M. Eisenstein
Russisches Zarenreich im Jahr 1905: Nach dem verlorenen Krieg gegen Japan kommt es aufgrund großer sozialer Ungerechtigkeit zu Unruhen und Protesten. Auf dem vor Odessa ankernden Panzerkreuzer Potemkin entzündet sich der Unmut der Matrosen an verdorbenem Fleisch, das sie nicht essen wollen. Angesichts einer drohenden Erschießung ruft der Matrose Wakulintschuk zum Aufstand gegen die Offiziere auf, bezahlt die erfolgreiche Revolte jedoch mit seinem Leben. In Odessa wird seine Leiche unter Anteilnahme der Bevölkerung aufgebahrt. Wenig später richten zaristische Kosaken auf der Hafentreppe ein Massaker an. Erst die Kanonen der Potemkin können dem Morden Einhalt gebieten. Am Ende verbrüdert sich die gesamte herannahende Flotte mit dem Schiff: Die Revolution hat gesiegt.
Nachtblende
DE, FR, IT 1975 | 90 Min. | R: Andrzej Żuławski mit Romy Schneider, Fabio Testi
Der Fotograf Servais verliebt sich in die erfolglose Schauspielerin Nadine Chevalier. Auch sie scheint ihn anziehend zu finden und sucht immer wieder seine Nähe. Allerdings ist Nadine verheiratet. Ihr psychisch labiler Mann Jacques gibt zunächst vor, den jungen attraktiven Fotografen selbst ganz sympathisch zu finden und mit ihm befreundet sein zu wollen, beobachtet die Annäherung zwischen seiner Frau und Servais aber aufs Genaueste. Um Nadine öfters sehen zu können und in der Hoffnung, sie endlich einmal fröhlich zu sehen, finanziert Servais heimlich das Theaterstück des exzentrischen Regisseurs Messala. Als Gegenleistung verlangt er von Messala, dass Nadine die Hauptrolle in dem Bühnenstück bekommt. Auf die Premiere folgt das böse Erwachen aller Mitwirkenden, die Kritiken sind vernichtend. Nicht nur das – auch die Dreiecksbeziehung zwischen Nadine, Jacques und Servais scheint immer mehr aus dem Lot zu geraten und auf ein tragisches Ende zuzusteuern …
Pusher II: Respect
DK, GB 2004 | 96 Min. | R: Nicolas Winding Refn mit Mads Mikkelsen, Leif Sylvester
Der Kleinkriminelle Tonny kommt frisch aus dem Knast und will sein Leben umkrempeln. Beim bekanntesten Gangster Kopenhagens, seinem Vater, will er nach seiner Entlassung in der Autowerkstatt arbeiten, denn im Laufe seiner Haft haben sich Schulden angehäuft. Tonny versucht alles, um sich den Respekt seines Vaters zu verdienen und gelangt durch einen seiner organisierten Autodiebstähle wieder auf die schiefe Bahn. Auch Tonnys Kumpel bittet ihn um einen zwielichtigen Gefallen. Seine guten Vorsätze für ein neues, geregeltes Leben erledigen sich vollends, als seine drogensüchtige Ex-Freundin ihn mit der Nachricht konfrontiert, dass er der Vater ihres Kindes ist.
Keep Frozen
IS 2016 | 67 Min. | R: Hulda Rós Guðnadóttir
Der Hafen von Rejkjavík im Winter, bei Nacht. Eine Männerwelt. Wenn hier die Fabrikschiffe voll gefrorenem Fisch einlaufen, beginnt ein perfekt eingespieltes Ritual, denn das Löschen der wertvollen Fracht erfordert minutiöse Planung und Präzision. Die Hochseetrawler fassen 20.000 Kisten zu je 25 Kilogramm. Innerhalb von 48 Stunden müssen sie aus dem Bauch des Schiffes heraus. Bei 35 Grad minus und in 16-Stunden-Schichten wuchten die Arbeiter die Ladung in Richtung des Verladekrans. Dabei müssen sie vorsichtig sein. Eine falsche Bewegung könnte sie das Leben kosten.
Deadlock
DE 1970 | 90 Min. | R: Roland Klick mit Mario Adorf, Anthony Dawson
Die Banditen Sunshine (Anthony Dawson) und Kid (Marquard Bohm) flüchten nach einem Bankraub in die Geisterstadt Deadlock in der mexikanischen Sierra. Die einzigen Bewohner sind Charles Dump (Mario Adorf) und seine Tochter Jessy (Mascha Rabben). Dump versucht, den Banditen ihre Beute abzujagen… Akustisch und optisch bestechend, dramaturgisch konsequent bis zum Schluss, prägt sich einem dieser Film für immer ein. Deadlock heißt ein Türschloss, das sich nur von einer Seite öffnen lässt. Der Spielort des Films ist so eine Falle, aus der es kein Entrinnen gibt. Nach klassischer Dramaturgie wandert der Geldkoffer der demolierten Gangster von einem zum anderen, unterstützt von dem schier Beckett’schen Unvermögen der Galgenvögel, den jeweiligen Besitzer umzulegen. Mario Adorf als rührend tollpatschiger Pechvogel, Anthony Dawson als alternder Killer und Marquard Bohm, „Schwabings Understatement-Ungeheuer“, als verletzter Gangster schleichen zu dem psychedelischem Soundtrack der Avantgarde-Rockband Can um die Beute wie die Katzen um den heißen Brei.
Sergio Leone – Spiel mir das Lied von Amerika
FR 2018 | 53 Min. | R: Jean-Francois Giré
„Spiel mir das Lied vom Tod“ und „Zwei glorreiche Halunken“ haben den Paten des Italo-Western berühmt gemacht. Sergio Leones Leben war dem Filmemachen, der Freundschaft und Familie gewidmet. Geboren 1929 in den frühen Tagen des italienischen Faschismus als Sohn eines Filmregisseurs und einer Schauspielerin, wurde er nach dem Zweiten Weltkrieg der jüngste Regieassistent Italiens. Er erlebte den Aufstieg des italienischen Neorealismus, kurz gefolgt von der Cinecitta-Ära im Hollywood-Stil, bevor er 1964 seine eigene Interpretation des Western-Genres erfand. Filmkritiker hatten für seinen Stil zunächst wenig übrig und verspotten Leones Filme als „Spaghetti-Western“. Doch seine Interpretation des Genres wurde weltweit erfolgreich und bei Generationen von Kinoliebhabern beliebt… Einer von Leones berühmtesten Fans ist kein Geringerer als Quentin Tarantino!
CARTE BLANCHE ANNA ZAMECKA
CARTE BLANCHE FLORIAN DETERDING
CARTE BLANCHE JAN WAGNER
CARTE BLANCHE JAN BONNY
CARTE BLANCHE DETLEF WEINRICH
CARTE BLANCHE MELISSA DE RAAF
CARTE BLANCHE JASMIN PREISS
CARTE BLANCHE CIS BIERINCKX
CARTE BLANCHE CATHERINA CRAMER
CARTE BLANCHE WOLFGANG M. SCHMITT
CARTE BLANCHE STEPHAN MACHAC
CARTE BLANCHE KATRIN MUNDT
CARTE BLANCHE FRANZ MÜLLER
CARTE BLANCHE ALEXANDER SCHOLZ
Alle Bilder ©filmfriend.de