Fr
22. Nov
2024
18:00

Comic Relief
Eröffnung: Fr. 22.11. 18 Uhr | Laufzeit: Sa. 23.11. – Do. 05.12.

Ausstellung mit:
Frieder Haller
Catherina Cramer & Giulietta Ockenfuß
Jorge Loureiro
Paul Maciejowski
Matt Mullican & Lawrence Weiner
Joseph Sappler
Viktoria Wehrmeister
mit Filmen von Max und Dave Fleischer

Öffnungszeiten: Mo.–Do. 10–17 Uhr und nach Vereinbarung via Mail an wagner@filmwerkstatt-duesseldorf.de

Comic Relief bezeichnet eine rhetorische Figur, ein Element oder eine Szene, die eine humoreske Erholung in eine ansonsten ernste, spannungsreiche oder tragische Handlung bringt. Der Begriff stammt aus der englischen Renaissanceliteratur und beschreibt dort die gezielte Nutzung komischer Einlagen, um die emotionale Intensität einer Geschichte zu unterbrechen und dem Publikum eine Atempause zu verschaffen, die der Reflexion oder auch nur der Erholung dienen kann. So oder so ist dem Comic Relief ein Moment der Befreiung eingeschrieben: Es dient als Distanzmedium, das einen Schritt zurück macht, um Abstand und Zeit zu gewinnen, ohne die Geschichte dabei zu verlassen.

In ihrem 2015 erschienen Buch Our Aesthetic Categories. Zany (überdreht), Cute (niedlich), Interesting
(interessant)
 entwirft die US-Amerikanischen Literaturwissenschaftlerin Sianne Ngai eine Theorie der ästhetischen Kategorien für die hyperkommerzialisierte, massenmedial vermittelte Gesellschaft des Spätkapitalismus und zeigt, wie sie sich in das Handeln und Denken der Menschen einschreiben.

Angewandt auf die aktuelle Akkumulation von Krisen, untersucht die Ausstellung Strategien des Comic
Relief
 in Film und Kunst, stellt die Frage nach ihrem produktiven Potential und sucht nach künstlerischen Strategien, die einen kritischen, aber dennoch gut gelaunten Umgang mit der eigenen Gegenwart erlauben, jenseits von Depression und Eskapismus.

Inspiration und Ausgangspunkt waren die frühen Animationsfilme von Max und Dave Fleischer, die mit ihren Jazz-Age-Kreationen Betty Boop und Koko der Clown bekannt geworden sind. Die teilweise albtraumhaften Trickfilmgeschichten mischen bereits in den 20er-Jahren in der legendären Out of the Inkwell-Serie Realfilm und Animation.